19/08/2016

Pokémon: Kampf der Generationen

Dieses Jahr feiern wir das 20-jährige Pokémon-Jubiläum! Um genau zu sein: Am 27. Februar 1996 erschienen die ersten Editionen Grün und Rot für den Game Boy – zumindest in Japan. In Deutschland mussten wir bis Oktober 1999 auf die kleinen Taschenmonster warten. Und weil die Spiele unfassbar erfolgreich waren, setzt Nintendo die Reihe bis heute fort. So wurden aus anfangs einer Region und 151 Pokémon beeindruckende sechs Regionen mit insgesamt 721 Pokémon! Ein Ende ist nicht in Sicht, noch dieses Jahr läuten die Editionen Sonne und Mond die siebte Generation ein.

Die siebte Region, das siebte Abenteuer ... Da kocht sofort eine uralte Diskussion hoch, die noch bei jeder Pokémon-Neuauflage eskaliert: Welche Edition ist die beste? Der Großteil der Spieler verfechtet die Editionen, mit denen sie selbst zum ersten Mal in die Pokémon-Welt eintauchten. Andere machen ihre Meinung an den jeweiligen Taschenmonstern beziehungsweise den Regionen fest, wieder andere wählen ihr Lieblingsspiel anhand der jeweiligen Konsole/Handhelds aus. Ich selbst startete mit der Smaragd-Edition in die Hoenn-Region, die vielen alten Hasen aus Kanto und Johto schon zu blöd ist. Mir dagegen ist Einall ein Dorn im Auge: Ein Schlüsselbund, ein Müllhaufen, ein Eis im Hörnchen samt Strohhalm? Also bitte …

Da habt ihr es: Innerhalb der Fan-Gemeinde existieren tausend unterschiedliche Ansichten. Wir wollen zumindest etwas Licht ins Dunkel bringen! Dafür analysieren wir im Folgenden mit einer gesunden Mischung aus Objektivität und Subjektivität die Entwicklung der Spiele. Anschließend bestimmen wir mit Hilfe der Community die beliebtesten Editionen, Regionen und Pokémon. Um nicht die Grenzen des Internets zu sprengen, gehen wir dabei nicht auf jedes winzige Detail wie neue Pokébälle oder VMs/TMs ein, also nehmt es uns nicht krumm, wenn wir eventuell euren Lieblingspunkt verpassen.

(Grüne &) Rote & Blaue Edition (J 1996/D 1999)

Hier fängt alles an: In Japan treten die ersten Pokémon-Trainer bereits 1996 ihre Reise mit den Editionen Grün & Rot an, Blau folgt ein paar Monate später. Hierzulande müssen wir uns allerdings bis 1999 gedulden und bekommen dann nicht mal alle Inhalte! Weil es die Grüne Edition wegen technischer Probleme nicht von der Insel im Osten zu uns schafft, müssen wir uns mit den Editionen Rot & Blau zufrieden geben. Unser erstes Abenteuer beginnt noch auf dem kultigen Game Boy mit monochromem Display. Hach ja, die älteren Leser versinken direkt in Nostalgie, während die jüngere Nintendo-Generationen vermutlich nicht allzu viel mit dem kleinen Kasten anfangen kann. Keine Farben, keine Beleuchtung, dafür aber altmodische Batterien … komisch!

Wir schweifen ab: In der ersten Generation stehen lediglich 151 Pokémon zur Verfügung. Und eigentlich nur 150, denn das berühmte Mew erhält man nur durch einen Glitch – und davon gab es einige! Bei Professor Eich dürfen wir uns in unserem Heimatort Alabastia zunächst zwischen den Startern Bisasam (Pflanze), Glumanda (Feuer) und Schiggy (Wasser) entscheiden. Danach können wir die Region Kanto frei erkunden und unserem Ziel nachjagen: der beste Pokémon-Trainer aller Zeiten zu werden! Aber bleiben wir bei der Region: Kanto ist kein reines Fantasiegebilde, sondern basiert (wie die Welten aller Nachfolger) auf einem realen Gegenstück. Kanto schließt die sieben Präfekturen um Tokyo ein, das Gegenstück zur Hauptstadt Japans ist Prismania City. Ashs Heimatstadt Alabastia hingegen ist inspiriert von Machida, dem Heimatort des Pokémon-Erfinders Satoshi Tajiri. Spannendes Detail am Rande: In der Original-Fassung heißt Ash nicht Ash sondern ist nach dem Pokémon-Erfinder benannt! Die Neuauflagen Blattgrün und Feuerrot erweitern die Kanto-Region um die Sevii Eilande, die sich südlich des realen Kantos befinden, aber dazu kommen wir noch.

Gelbe Edition (J 1998/D 2000)

Auf die erfolgreichen ersten Editionen folgt der berühmte Anime mit Ash und Pikachu – und die Gelbe Edition! Damit will man sich der Serie nähern, folgerichtig können wir uns nicht mehr zwischen drei Startern entscheiden sondern bekommen direkt Pikachu. Unser Rivale hingegen erhält ein Evoli, was spieltechnisch eigentlich Unfug ist. Denn im Gegensatz zur Roten & Blauen Edition hat unser Gegner mit seinem Evoli nun keinen Typenvorteil mehr. Passend zur Serienvorlage folgt uns Pikachu auf Schritt und Tritt, da es bekanntlich in keinen Pokéball gestopft werden mag. Auf Bisasam, Glumanda und Schiggy müssen wir aber nicht verzichten: Alle drei erhalten wir in Azuria City, wenn unser Pikachu uns gaaanz lieb hat. Hier bekommen wir es zudem mit namenlosen Team Rocket-Mitgliedern zu tun und treffen auf Jessie und James, die gerade mit Mauzi, Rettan und Smogon kämpfen. In der ersten Generation gibt es auch noch eine andere Effektivität einiger Typen: Eis ist gegen Feuer normal, Gift und Käfer sind gegeneinander sehr effektiv und Psycho ist immun gegen Geist.

Noch ein Hinweis an passender Stelle: Zum 20-jährigen Jubiläum dieses Jahr gibt uns Nintendo die Möglichkeit, nochmal die Anfänge von Pokémon mitzuerleben, indem wir uns die ersten drei Editionen auf den 3DS herunterladen können.

Goldene & Silberne Edition (J 1999/D 2001)

Auf dem Game Boy Color tauchen wir in die zweite Pokémon-Generation ein. Wie ihr sicher schon erraten habt, sind die Spiele nun erstmals farbig, zudem wird die Zahl der Pokémon auf 251 aufgestockt und endet mit dem legendären Celebi. In der neuen Region Johto (die auf der Kulturlandschaft Kansai basiert) starten wir in Neuborkia und können uns bei Professor Lind zwischen Endivie, Feurigel und Karnimani entscheiden. Im Anschluss bricht unser Rivale in Linds Labor ein und klaut zuuufällig genau das Pokémon, das am effektivsten gegen unser gewähltes Tierchen kämpft. Im Verlauf des Abenteuers bekommen wir es wieder mit Team Rocket zu tun und sobald wir die Johto-Liga gemeistert haben, dürfen wir die aus den Vorgängern bekannte Region Kanto im Osten besuchen.

Eine der wichtigsten Neuerungen der Goldenen & Silbernen Edition ist die Tatsache, dass die Tageszeit das Spielgeschehen beeinflusst. Bestimmte Pokémon lassen sich beispielsweise nur bei Nacht fangen, aber auch bei den neuen Entwicklungen spielt die Zeit eine Rolle. Will man ein Evoli zu einem Psiana entwickeln, muss dies am Tag geschehen, ein Nachtara hingegen bekommt man nur nachts. Außerdem werden die neuen Typen Stahl und Unlicht eingeführt sowie die Möglichkeit, Pokémon durch den Tausch bestimmter Items zu entwickeln. So erhalten wir unter anderem Stahlos und Scherox. Außerdem haben die Pokémon nun ein Geschlecht (das war zuvor Nidoran♀ und Nidoran♂ vorbehalten), sodass man sie paaren kann. Auf diese Art und Weise erhält man zum Beispiel die süßen Vorentwicklungen von Piepi, Pummeluff und Pikachu.

Kristall-Edition (J 2000/D 2001)

Die Kristall-Edition knüpft ohne gewaltige Weiterentwicklung an ihre Vorgänger an: Zum dritten Mal erkunden wir Johto. Neben einigen Grafikverbesserungen und kleinen Veränderungen am Spielgeschehen können wir nun erstmals auch als Mädchen Pokémon fangen und trainieren. Ja, damals war so etwas noch eine große Neuerung …

Rubin & Saphir-Edition (J 2002/D 2003)

Die dritte Generation startet auf einem neuen Handheld: Dem Game Boy Advance und später dem Game Boy Advance SP. Die Module sind nur noch etwa halb so groß wie zuvor, der Advance geht mehr in die Breite, während der SP der erste Game Boy mit ordentlicher Beleuchtung und Klappfunktion ist. Ein echter Komfortgewinn! Wie oft musste man sich zuvor ins richtige Licht setzen, abends nach einer Lampe suchen oder gar einen hässlichen beleuchteten Aufsatz (optional mit Lupe) kaufen?

Aber kommen wir zum eigentlichen Spiel: In Rubin und Saphir wird die Zahl der Pokémon auf 386 aufgestockt. Wir ziehen gerade nach Wurzelheim und dürfen uns bei Professor Birk entweder Geckarbor, Flemmli oder Hydropi aussuchen. Birks Sohn Brix beziehungsweise dessen Tochter Maike – je nachdem, was wir für ein Geschlecht haben – ist gleichzeitig unser Freund und Rivale. Unser Vater Norman hingegen hat die Postion des Arenaleiters von Blütenburg City. Was in sich eine Neuerung darstellt, denn nie zuvor hatte der Protagonist einen Vater! Selbst im Anime ist bis heute ungeklärt, wer Ashs Vater ist und warum wir ihn nie zu Gesicht bekommen. Je nach Edition treten wir gegen Team Magma (Rubin) oder Team Aqua (Saphir) an, die entweder die Landmassen oder die Meere der Welt vergrößern wollen. Ist beides schlecht und muss verhindert werden.

Neben dem Fangen und Trainieren der Pokémon kommt eine neue Komponente hinzu: die Pokémon-Wettbewerbe. Wir stellen aus Beeren sogenannte Pokériegel her, die die Schönheit, Anmut, Coolnes, Klugheit und Stärke unserer Pokémon erhöhen. Das hier noch schwer zu fangende Barschwa etwa entwickelt sich erst zu Milotic, wenn es einen besonders hohen Schönheitswert hat! Eine weitere Neuerung ist, dass wir in der Hoenn-Region erstmals in bestimmte Gebiete des Meeres tauchen können. Klar, dass unterhalb des Meeresspiegels neue Pokémon, Items und geheime Passagen auf uns warten. Das Vorbild für die Hoenn-Region ist übrigens die Insel Kyushu im Südosten Japans.

Blattgrüne & Feuerrote Edition (J/D 2004)

Die Namen verraten es bereits: Bei der Blattgrünen & Feuerroten Edition handelt es sich um die Neuauflagen der ersten Editionen. Wir kehren zurück zu den Wurzeln nach Kanto und können auf dem Game Boy Advance nochmal die Abenteuer aus Rot & Blau erleben, allerdings mit einer Besonderheit. Kurze Zeitreise zum Beginn unseres Artikels: In Japan erschienen wie erwähnt als erstes die Editionen Grün & Rot, Blau folgte erst später. Das ist gerade für Pokémon-Fans hierzulande spannend, wo die Grüne Edition nie veröffentlicht wurde! Blattgrün und Feuerrot sind aber kein einfaches Grafikupdate, sondern übernehmen einige Entwicklungen der späteren Spiele. So gibt es deutlich mehr Pokémon inklusive der Typerweiterung zu Stahl und Unlicht sowie Johto-Pokémon, die wir aber erst fangen dürfen, nachdem wir die Pokémon-Liga gemeistert haben. Zusätzlich wird die bekannte Region um die Sevii Eilande erweitert, die sich südlich des realen Kantos befinden. Einziges Manko ist, dass wir Evoli nicht zu Psiana oder Nachtara weiterentwickeln können ... Das ist dem Umstand geschuldet, dass es die beiden in Kanto noch nicht gab.

Die Smaragd-Edition (J 2004/D 2005)

Rayquaza ziert als legendäres Pokémon die Zusatz-Edition der Hoenn-Region, ihr könnt aber auch die legendären Pokémon Kyogre und Groudon fangen. Die wohl wichtigste Neuerung dieser Erweiterung ist die Kampfzone! In diese führt uns Scott, der uns schon unser ganzes Abenteuer über im Auge behält, nachdem wir die Pokémon-Liga gemeistert haben. Hier finden wir neben verschiedenen Herausforderungen der Kampfkoryphäen auch besondere Pokémon wie Farbeagle oder ein Mogelbaum. In der Kampfzone haben auch viele Trainer einen kleinen Glitch zu ihrem Vorteil genutzt: Mit einer speziellen Taktik des Lagerns, Speicherns und Ausschaltens war es möglich, Pokémon samt getragenem Item zu klonen. Ganze Boxen voller Legendären, dazu massig Sonderbonbons und Meisterbälle? Kein Problem, wenn man weiß wie’s geht!

Diamant & Perl-Edition (J 2006/D 2007)

Uuund wir begeben uns auf völlig neues Terrain. Die Editionen Diamant & Perl starten auf dem Nintendo DS die vierte Generation. Der obere Bildschirm bleibt frei von jeglichen Befehlen, alle Auswahlmöglichkeiten in den Kämpfen liegen auf dem unteren Touchscreen. Das beste Feature der DS-Pokémon-Generation hat indes nichts mit den Spielen zu tun. Die Rede ist vom Standby-Modus, der automatisch beim Zuklappen des DS aktiviert wird. Ganz ehrlich: Wir wissen nicht, wie oft uns die Eltern mitten im Kampf gegen ein legendäres Pokémon gesagt haben, wir sollen gefälligst das Game zur Seite zu legen! Das Gegenargument, man könne gerade nicht speichern, wurde irgendwie nie akzeptiert … Mehr Komfort gab’s auch beim Tausch von Pokémon, was endlich ohne Verbindungskabel oder Adapter möglich war. Auch schön: Neben den DS-Modulen kann man die älteren Advance-Editionen weiterspielen. Steckte ein solches im unteren Slot, konnte man spezielle Pokémon fangen und sogar Taschenmonster übertragen (wenn auch nur einseitig auf die DS-Editionen)!

Haben wir in Johto den PokéCom und in Hoenn den Poké-Navigator, legen wir außerhalb der Kämpfe den Pokétch auf den Touchscreen. Dieses praktische Gerät kann irgendwie alles: Die Zeit anzeigen, Münzwurf, die Ortung von Pokémon und einiges mehr. Ein weiteres neues Element ist der Untergrund der Spielwelt! In diesem riesigen, verzweigten Höhlennetz können wir nach Herzenslust graben und finden Fossilien, Entwicklungssteine, Elementtafeln für das legendäre Arceus und andere Items. Zusätzlich gibt es auch Kristalle, die man gegen Einrichtungsgegenstände für seine unterirdische Geheimbasis oder Fallen eintauschen kann. Letztere sind ein witziger Bonus für die Fahnenjagd, einem Multiplayer-Modus. Hier kann man mit anderen Spielern gemeinsam den Untergrund erkunden oder aber die Fahne aus der Basis eines anderen Spielers klauen, um weitere Boni freizuschalten. Die Fallen haben dabei unterschiedliche Effekte und schleudern den Gegenspieler entweder von A nach B, versenken ihn im Matsch oder invertieren dessen Steuerung.

Die Story lässt sich wie immer schnell zusammenfassen: Wir werden von einem brutalen Staralili auf Lv 2 angegriffen! Zum Glück haben wir kurz zuvor einen Koffer von Professor Eibe gefunden, aus dem wir nun notgedrungen einen Pokéball mopsen. Es ist quasi eine etwas actiongeladenere Wahl des Starter-Pokémon, diesmal entscheiden wir uns zwischen Chelast, Panflam und Plinfa. Nach dem Kampf gegen das Staralili bewegen wir uns durch die Sinnoh-Region, die vorerst zum letzten Mal von einem japanischen Ort inspiriert ist. Im Norden, auf der Insel Hokkaido, gibt es auch einen politischen Bezug: Hier befindet sich der südliche Teil der russischen Insel Sachalin, die von 1906-45 zu Japan gehörte. Auch im Spiel wird erwähnt, dass die Insel nicht mehr zu Sinnoh gehört. Der riesige Kraterberg, auf dessen Spitze sich die Speersäulen befinden, ist die gewaltige Ezo-Bergkette. Dort finden wir die legendären Pokémon Dialga (Diamant) und Palkia (Perl), hinter denen auch das böse Team Galatik her ist.

Nebenher gibt es viele putzige Neuerungen: Wir können Honig auf Bäume schmieren und damit besondere Pokémon anlocken; für neue Evoli-Entwicklungen müssen wir sie nicht direkt mit einem Stein sondern nur in der Nähe eines solchen aufleveln; es gibt Sticker für die Pokébälle, die unseren Pokémon beim Ruf einen besonderen Auftritt verleihen, und und und … Einige Pokémon entwickeln sich jetzt erst, wenn sie eine bestimmte Attacke erlernt haben: Griffel etwa entwickelt sich nur dann zu Ambidiffel, wenn es den Doppelschlag beherrscht. Damit zu einem anderen interessanten, wenn auch scheinbar unwichtigen Detail: Ab diesen Editionen werden Eigennamen der Pokémon, Charaktere, Orte und Items nicht mehr in Caps Lock geschrieben. Außerdem kann man durch die Internetverbindung des DS endlich Pokémon mit Trainern aus aller Welt tauschen. Ach, da hätten wir’s ja fast vergessen! 493 and still counting.

Platin-Edition (J 2008/D 2009)

Die dritte Edition der Sinnoh-Region stellt uns den Detektiv LeBelle zur Infiltration von Team Galaktik zur Seite. Auf der Suche nach dem legendären Giratina begeben wir uns die Zerrwelt und können uns dort losgelöst von den Regeln der Schwerkraft sowohl am Boden als auch seitlich an den Wänden oder kopfüber an Deckenflächen bewegen. Wie schon in Smaragd eröffnet hier zusätzlich die Kampfzone.

HeartGold & SoulSilver-Edition (J 2009/D 2010)

Wieder einmal begeben wir uns zurück in die Vergangenheit, dieses Mal nach Johto! Mit HeartGold und SoulSilver wagen wir den Sprung von Gold und Silber vom Game Boy Color zum Nintendo DS. Sehr viel mehr kann man über diese Neuauflage allerdings nicht sagen, mal abgesehen von der obligatorischen grafischen Evolution. Wie zuvor in Blattgrün und Feuerrot können wir im späteren Spielverlauf Pokémon fangen, die es so in der damaligen Generation noch nicht gab. Und es ist durchaus ganz niedlich, wenn hinter unserer Spielfigur unser Pokémon an der ersten Teamstelle hinterherdackelt. Eine nette Neuauflage für Fans und Neueinsteiger, die die Originale nicht kennen.

Schwarze & Weiße Editionen (J 2010/D 2011)

Oh je, Schwarz und Weiß. Gewissermaßen die roten Tücher der Pokémon-Editionen, wie wir später erfahren werden. Starten wollen wir aber mit Professor Esche, der uns zu Beginn ganz klassisch eines von drei Pokémon anbietet: Serpifeu, Floink oder Ottaro. Neu eingeführt wird das Rundum-Kampfsystem, das heißt: Jeder Trainer hat drei Pokémon draußen, aber nur das vorderste kämpft auch. Die Besonderheit liegt darin, dass die Trainer pro Angriff ein anderes Pokémon an die Front schicken und sich somit einen Vorteil (oder unerwarteterweise einen Nachteil) verschaffen können. Und wir stocken auf 649 Pokémon auf, was keine Überraschung ist. Im Gegensatz zur neuen Einall-Region, die erstmals nicht an Japan sondern New York angelehnt ist! In Stratos City reiht sich ein Wolkenkratzer an den nächsten, selbst die Brooklyn Bridge finden wir unter dem Namen Himmelspfeilbrücke wieder. Wie immer gibt es pro Edition exklusive Pokémon, dazu kommen nun aber auch exklusive Orte: Die Schwarze Stadt existiert (logisch) nur in der Schwarzen Edition, der Weiße Wald hingegen in der Weißen Edition.

Schwarz 2 & Weiß 2-Editionen (J/D 2012)

Och nöö… Oder anders gesagt: Die Zusatz-Editionen zu Schwarz & Weiß. Man hatte ja spekuliert, wie es weitergehen könnte und der Vorschlag der Fangemeinde zur Grauen Edition kam doch eeetwas schräg rüber. (Wobei eine Grauen-Edition als eine Art Pokémon-Horrorgame schon der Knaller wäre.) Mehr können und wollen wir auch gar nicht über diese Fortsetzung ohne Neuerungen schreiben und verabschieden uns von den zweidimensionalen Games der DS-Familie.

X & Y-Edition (J/D 2013)

Trommelwirbel: Die sechste Generation erleben wir erstmals in 3D! Zumindest wenn man den Effekt von Nintendos neuem 3DS-Handheld mag, ich selbst hab das 3D ausgestellt, weil mir die Grafik so besser gefällt. Jetzt könnte man fragen, ob ein 3DS ohne den dreidimenstionalen Effekt überhaupt Sinn ergibt, aber man ist ja auf die neue Hardware angewiesen, wenn man die neuen Pokémon-Generationen erleben will. Gut, es gäbe jetzt noch den 2DS, aber das Teil ist einfach die Kinderversion… oh, wir schweifen ab! Der neue Professor nennt sich Palatan, die Starter sind Igamaro, Fynx und Froxy. Ihr glaubt, dass es das schon war? Ha! Der gute Professor Platan schenkt uns zusätzlich einen Kanto-Starter und es wird noch besser: Unsere Mutter hat endlich ein eigenes Schlafzimmer! Gut, es ist nur ein abgetrennter Raum des Wohnzimmers und ein Bad sucht man immer noch vergeblich, aber immerhin.

Keine Angst, es gibt auch echte Neuerungen, etwa eine neue Art der Entwicklung. Für bestimmte Pokémon liegen die Mega-Steine versteckt, mit denen sich – man ahnt es – Mega-Entwicklung durchführen lassen. Dabei entwickelt sich das Pokémon während eines Kampfes kurzzeitig weiter und erhält neben einem veränderten Aussehen bessere Fähigkeiten und Statuswerte (behält aber seinen Namen). Spätestens am Ende eines Kampfes entwickelt sich unser Pokémon allerdings wieder zurück. Zudem gibt es erstmals seit der zweiten Generation einen neuen Pokémon-Typ, der in Kalos eingeführt wird: Fee, äußerst effektiv gegen Drachen-Pokémon. Praktisch ist auch die Neuerung, dass wir nun jederzeit mit anderen Spielern in Kontakt treten können, ohne zwangsläufig ein Pokécenter aufsuchen zu müssen.

Damit zur Region: Kalos ist angelehnt an Frankreich. Das besondere Merkmal hier ist in Illumina City der Prismaturm, der für uns den Eiffelturm darstellt. Passend zum Paris-Flair bekommen wir beim Coiffeur unsere Lieblingsfrisur und in fast jeder Stadt gibt es ein Modegeschäft, wo wir uns mit Taschen, Hüten, Kappen, T-Shirts und mehr eindecken können. Überhaupt dürfen wir unseren Avatar deutlich mehr individualisieren und beispielsweise die Hautfarbe verändern. Zudem erkunden wir die unglaublichen Landschaften wesentlich schneller, entweder auf Skates oder reitend auf einem Rihorn. Überhaupt ist Kalos eine Region fürs Auge – einigen aber nicht schön genug. Das böse Team Flare strebt nach Perfektion und will die gesamte Region nach ihren eigenen Vorstellungen umgestalten. Das gilt es zu verhindern, und dafür stehen uns unglaubliche 721 Pokémon zur Verfügung! Guuut, zugegeben, wir können nicht alle in X und Y fangen, doch unser Pokédex ist für alle vorbereitet.

Omega Rubin & Alpha Saphir-Edition (J/D 2014)

Die Remakes der Hoenn-Region … Was hat sich seit unserem letzten Besuch in der Smaragd-Edition getan hat? Nun, Malvenfroh City hat ein völlig neues Stadtbild und besteht aus einem Einkaufs- und Appartmentkomplex. Dank Professor Birk bekommen wir die Starter aus vier Generationen und natürlich gibt es weitere Mega-Entwicklungen. Hehe, und damit ran den Speck: Mit den Mega-Versionen von Latias und Latios können wir fliegen! Erstmals gleiten wir durch die Lüfte über Hoenn und können alles von oben beobachten. Wir fliegen über alle Städte und Routen, reisen zu abgelegenen Inseln, die wir sonst nicht erreichen können und stürzen uns in Schwärme von Flug-Pokémon in der Luft. Hoch in der Luft haben wir auch Zugang zu einer geballten Ladung von legendären Pokémon aus fünf Generationen (bis auf die sechste), die sich in Rissen und Wolken im Himmel oder auf besonderen Inseln verstecken. Der Himmel ist aber nicht genug: Um Hoenn vor einem Meteoriteneinschlag zu retten, schießen wir uns auf Rayquaza ins Weltall! Ja, das klingt ganz schön abgedreht, im Spiel ist es aber einfach der Wahnsinn! Also im positiven Sinne. Es dürfte für folgende Editionen äußerst schwierig werden, diese Höhenflüge (hihi) noch zu übertreffen.

Sonne & Mond-Edition (J/D 2016)

Bald ist es soweit und wir starten nach 20 Jahren in die siebte Generation! Diesmal sind wir auf einer Inselkette mit dem passenden Namen Alola unterwegs. Die neue und (vorerst) endgültige Zahl der Pokémon steht noch nicht fest, zumindest aber die Starter sind bekannt: Professor Kukui hält für uns Bauz, Flamiau und Robball bereit. Mit dem Battle Royale bekommen wir zudem ein neues Kampfsystem, in dem jeder gegen jeden antreten kann. Bilden sich faire Teams oder schließen sich alle gegen einen zusammen? Ich musste etwas darüber stutzen, dass in unserem Pokédex nun ein Rotom steckt. Ab November werden wir endlich sehen, was Alola für uns alles bereithält.

 

Der Kampf der Generationen

Mit diesem Artikel wollen wir nicht nur die bisherigen Pokémon-Spiele Revue passieren lassen, sondern auch bestimmen, welche Editionen, welche Regionen und welche Pokémon am beliebtesten sind. Dafür haben wir die Community befragt und fast 500 Antworten ausgewertet. Kurze Erklärung zum Ranking: Der erste Platz der Top Vier ist nicht die beste Platzierung! Wir orientieren uns am Liga-System aus den Videospielen, ergo erhielt der Erste der Top Vier die wenigsten Stimmen. Ganz oben steht natürlich der Champion, der Schuss in den Ofen erklärt sich von selbst.

Die Top Vier der Generationen
1. Die sechste Generation
2. Die vierte Generation
3. Die dritte Generation
4. Die zweite Generation

Der Champion
Die erste Generation

Der Schuss in den Ofen
Die fünfte Generation

Hier sehen wir wieder, dass die Generationen unbeliebter sind, je jünger sie sind. Entweder sind hier nur die alten Knoggas unterwegs oder die erste Generation hat es einfach drauf, denn Kanto hat es mit einem Hyperstrahl an die Spitze geschafft! Bisasam bis Mew waren die Allerbesten und sind es noch immer. Der totale Schuss in den Ofen ist die fünfte Generation, mit der sich recht wenige anfreunden. Woran liegt es? Viele sind von den neuen Pokémon einfach überhaupt nicht überzeugt. Eine Meinung, die ich teile: Ein Eis in der Waffel, ein Abfallhaufen,… Nuu jaah.

 

Die Top Vier der Editionen

1. Rubin & Saphir
2. SoulSilver & HeartGold
3. Gelb
4. Blau & Rot

Der Champion
Gold & Silber

Der Schuss in den Ofen
Schwarz & Weiß

Das Ergebnis der Generationen schlägt sich offensichtlich auch bei den Lieblingseditionen nieder! Gut, mit Gold & Silber steht als Champion die zweite Generation an der Spitze, Blau & Rot folgen knapp dahinter. Durch die Gelbe Edition schafft es die erste Generation unter die drei besten Spiele. Johto ist aber offenbar so beliebt, dass es nicht darauf ankommt, ob wir Gold & Silber klassisch auf dem Game Boy Color oder die Neuauflagen SoulSilver und HeartGold auf dem Nintendo DS zocken. Der dritte Handheld Game Boy Advance schleicht sich mit Rubin & Saphir auch noch ein. Doch siehe da, wen wundert’s: Schwarz & Weiß, die sechste Generation, fliegt wieder weit in den Himmel und verschwindet mit einem Funkeln ins Nichts.

 

Die Top Vier der Pokémon
1. Arkani
2. Evoli & Evolitionen
3. Schiggy
4. Turtok

Der Champion
Glurak

Der Schuss in den Ofen
Zubat/Generation 5 Gesamtpaket

 

Da zeigt sich ein roter Faden: All eure Lieblingspokémon stammen aus der ersten Generation! Naja, beinahe … Arkani sieht aber auch einfach cool aus. Besonders freuen wir uns über die gute Platzierung von Evoli, das uns vor etliche schwierige Entscheidungen gestellt hat: Geben wir ihm einen Entwicklungsstein? Wenn ja, wollen wir ein Flamara, Blitza oder Aquana? Vielleicht entwickeln wir es auch am Tage für ein Psiana oder in der Nacht für ein Nachtara? Leveln wir in der Nähe eines moosbedeckten oder eisbedeckten Steins auf? Oooder wir setzen doch auf ein Feelinara aus Kalos? Evoli zieht sich durch zwei Drittel unserer Generationen und hat es durch seine vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten verdient in die Top Vier geschafft. Weiter zu den Wurzeln zurück kann man wohl kaum: Die Plätze 3 und 2 stehen für Schiggy und seine Endentwicklung Turtok bereit.

Doch hier kommt euer Champion: Glurak, die Endentwicklung des Feuer-Starters der ersten Generation. Glurak ist auch eines von Ashs liebsten Pokémon, das im Anime immer dann zum Einsatz kommt, wenn eine besondere Herausforderung ansteht. Der Schuss in den Ofen lässt sich weniger leicht bestimmen. Allgemein wurden erstaunlich viele Pokémon der fünften Generation genannt, deswegen nennen wir sie hier als Komplettpaket. Gewundert haben wir uns über das schlechte Ranking von Zubat, immerhin ein Pokémon der ersten Generation! Aber vielleicht liegt es einfach an der Häufigkeit. Man kann ja nirgends durch eine Höhle gehen, ohne dass man von 10.000 Zubats angefallen wird …

Eine Reise ohne Ende
Da ist die siebte Generation noch nicht erschienen und schon fragen wir uns, wie es danach wohl weitergeht! Bekommen wir eine weitere Zusatzedition? Ein drittes Abenteuer in Kalos oder Alola? Ein weiteres Remake? Kehren wir erstmals nach Sinnoh zurück, oder sogar zum dritten Mal nach Kanto? Sind Sonne & Mond womöglich die letzten Editionen für die Nintendo 3DS-Familie? Immerhin wartet am Horizon schon Nintendos geheimnisvolles NX-System, das wohl auch portabel sein wird. Orientiert man sich sogar am aktuell so erfolgreichen Pokémon Go? Fragen über Fragen, auf die wir keine Antwort haben. Klar ist nur: Es wird immer mehr Pokémon geben, als wir uns jemals vorstellen können! Gotta Catch’em All!

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